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In seiner Erklärung zur islamischen Gemeinschaft betont Al-Azhar

In ihrer Erklärung zur islamischen Gemeinschaft betont Al-Azhar Folgendes:
Al-Azhar als Träger der Verantwortung für die Erklärung der Religion Gottes verzögert sich nicht, ihre Pflicht bezüglich der Klarstellung der islamisch-rechtlichen Bestimmung für die Muslime zu erfüllen.
Wenn die islamisch-rechtlichen Texte in Wortlaut und Interpretation endgültig authentisch und eindeutig sind, dann erlauben sie keine Bemühung um ein eigenes Urteil (Iğtihād). Dies bezieht sich sowohl auf die Koranverse bezüglich der Erbteile als auch auf Texte, die einige familienrechtliche Bestimmungen regeln.
- jeder Gedanke sowie jede These, die nicht auf richtigem Wissen basieren, würden die Tür dazu öffnen, die Stabilität der muslimischen Gesellschaften zu erschüttern,
- Wenn Al-Azhar ihrer religiösen und nationalen Pflicht nachgeht, soll dies nicht so verstanden werden, als würde Al-Azhar sich in die Angelegenheiten einer Person oder in die Politik eines Landes einmischen,
- Al-Azhar lehnt die Intervention irgendwelcher Politik kategorisch ab, die darauf abzielt, die Glaubenslehren der Muslime und die Bestimmungen ihrer Scharia zu ändern,
- Die Botschaft der Al-Azhar ist, vor allem in Bezug auf den Schutz der Religion Gottes, international. Ihr sind keine geographischen Grenzen gesetzt.

Im Namen Allahs, Des Allerbarmers, Des Barmherzigen
Alles Lob gebührt Allah und Allahs Segen und Frieden seien auf seinem Gesandten.
Ausgehend von der religiösen Verantwortung, die die ehrenwürdige Al-Azhar (Al-Azhar Al-Sharif) seit über tausend Jahren für die Fragen der arabischen und islamischen Gemeinschaft trägt, sowie von der Bestrebung, die islamisch-rechtlichen Wahrheiten den breiten Massen der Muslime in der ganzen Welt klar und deutlich darzustellen, zögert sich Al-Azhar Al-Sharif nicht - in Erfüllung ihrer Pflicht zur Erklärung der Religion Gottes und zum Schutz seiner Scharia -, ihre Rolle durchzuführen bzw. ihrer Pflicht, den Muslimen auf der ganzen islamischen Welt die Bestimmungen Gottes klarzustellen, nachzugehen. Weiterhin trägt Al-Azhar die Verantwortung dafür, die Bestimmung Gottes den Muslimen bei allen Ereignissen und Fällen bezüglich ihres familiären und gesellschaftlichen Lebens bekannt zu machen.
Ausgehend von dieser Verantwortung betont Al-Azhar u.a., dass es unter den islamisch-rechtlichen Texten welche gibt, die den Iğtihād seitens der auf Schriawissenschaften spezialisierten Fachleute erlauben. Andere erlauben dies hingegen nicht.
- Wenn die Texte in Wortlaut und Interpretation endgültig authentisch und zugleich eindeutig sind, dann erlauben sie keinen Iğtihād. Dies bezieht sich sowohl auf die Koranverse bezüglich der Erbteile als auch auf klare Texte, die einige familienrechtliche Bestimmungen regeln.
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- Diese sind zweifelsohne konstante Bestimmungen, die anhand von in Wortlaut und Interpretation endgültig authentischen und eindeutigen Texten festgestellt sind. Demnach lassen sie keinen Iğtihād auf sich betreiben.
- Darüber hinaus erfolgt die Erkennung des Eindeutigen und Mehrdeutigen nur durch Gelehrte. Dies wird weder von den Laien noch von den Nicht-Spezialisten, was auch immer ihre Bildung ist, angenommen.
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- Die derartigen Bestimmungen erlauben nicht, dass darauf durch einen abweichlerischen Gedanken oder durch eine These, die nicht auf richtigem Wissen passiert und dem Eindeutigen von Regeln und Texten widerspricht, eingegangen wird. Dadurch können die muslimischen Massen, die an ihrer Religion festhalten, nur provoziert werden. Ferner würde dies die Tür dazu öffnen, die Stabilität der muslimischen Gesellschaften zu erschüttern. Hierbei muss jeder wissen, dass das islamisch-rechtlich Eindeutige auch rational logisch ist. Darüber herrscht ein Konsens sowohl unter rational- als auch textorientierten Gelehrten.

Vielmehr ist es zulässig, den Iğtihād in Bezug auf die religiösen Texte anzuwenden, die entweder vermutlich authentisch und/oder mehrdeutig sind. Solche Texte sind den zu Iğtihād fähigen Gelehrten überlassen, damit sie darüber Gedanken machen und daraus Bestimmungen ableiten. Dies alles steht nur denjenigen zu, welche die von den Gelehrten festgelegten Iğtihād-Bedingungen erfüllen. Beispiel dafür bieten die Bestimmungen der zwischenmenschlichen Beziehungen, die weder auf einem endgültig authentischen noch auf einem eindeutigen Text basieren.
Wenn Al-Azhar diese Wahrheiten betont, so führ sie doch ihre religiöse und nationale Rolle durch. Diese Rolle wurde der Al-Azhar von den Muslimen über Jahrhunderte hinweg anvertraut. Wenn Al-Azhar dann dieser Pflicht nachgeht, soll dies nicht so verstanden werden, als würde Al-Azhar sich in die Angelegenheiten einer Person oder in die Politik eines Landes einmischen.
Zugleich lehnt Al-Azhar die Intervention irgendwelcher Politik kategorisch ab, die darauf direkt oder indirekt abzielt, die Glaubenslehren der Muslime und die Bestimmungen ihrer Scharia zu ändern oder missachten. Dies bezieht sich besonders auf die Bestimmungen, die endgültig bewiesen und festgelegt sind.
Jeder soll wissen, dass die Botschaft der Al-Azhar, vor allem in Bezug auf den Schutz der Religion Gottes, international ist. Diese Botschaft lässt sich weder durch geographische Grenzen noch durch politische Orientierungen eingrenzen. Das ist, was die Muslime von ihrer ehrwürdigen Al-Azhar erwarten und dafür keinen Ersatz annehmen würden.
Möge Allah Al-Azhar bewahren und sie für alle Welten als einen treuen Schützer der Religion der Umma und ihres Heils von Zwietracht und Übel sein lassen!


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