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In ihrer Erklärung über Myanmar erklärt Al-Azhar:
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In ihrer Erklärung über Myanmar erklärt Al-Azhar:

In ihrer Erklärung über Myanmar erklärt Al-Azhar:

Die Rohingya-Muslime wurden wilden barbarischen Angriffen ausgesetzt, die die Menschheit noch nie zuvor gekannt hat.

 

Der Tod des Weltgewissens ist ein Grund für die grausame und unmenschliche Szene in Myanmar.

 

Alle internationalen Konventionen, die sich zum Schutz der Menschenrechte verpflichtet haben, stehen nur auf dem Papier und wurden sogar zu einer Lüge

 

Was den Muslimen der Rohingya ausgesetzt ist, erinnert uns an den Stil der wilden Tiere in den Wäldern

 

Internationale Organisationen hätten eine andere Stellung genommen, wenn diese Leute Anhänger irgendeiner Religion als des Islam wären

Die religiösen Führer von Myanmar haben die Bemühungen von Al-Azhar nicht berücksichtigt und sich mit Extremisten aus der bewaffneten Staatsarmee verbündet, um Völkermord durchzuführen

 

Der Völkermord an muslimischen Bürgern wird der Geschichte Myanmars eine Schande bringen, die nicht mit der Zeit gelöscht wird

 

Al-Azhar kann diesen unmenschlichen Verletzungen nicht machtlos gegenüberstehen

 

Al-Azhar wird menschliche Bewegungen auf arabischer, islamischer und internationaler Ebene führen, um diese Massaker zu stoppen

 

Solche Verbrechen fördern das Begehen von terroristischen Verbrechen, unter denen die ganze Menschheit leidet

 

Wir geben einen lauten menschlichen Schrei, um die Politik der rassischen und religiösen Diskriminierung unter den Bürgern zu stoppen

 

Wir bedauern die widersprüchliche Position desjenigen, der den Friedensnobelpreis in einer Hand trägt und mit der anderen Hand die Verbrechen segnet, die den Frieden in den Wind stellen

Eine Erklärung von Al-Al-Azhar

In den letzten Tagen verfolgte die ganze Welt -durch die Massenmedien und die sozialen Netzwerken- die schrecklichen und erschütternden Bilder von Töten, Vertreibung, Verbrennung von Menschen, Völkermord und brutalen Massakern, die Hunderte Opfer von Frauen, Kindern, Jugendlichen und alten Menschen, die im Rakhaing-Staat in Myanmar belagert sind, hinterlassen haben. Die Behörden haben sie gezwungen, unter Druck von barbarischen Angriffen, die die Menschheit noch nie zuvor gekannt hat, ihre Heimat zu verlassen. Einige von ihnen sind an den Schmerzen des Laufens und der Härte des Hungers, des Durstes und der brennenden Sonne gestorben. Andere sind ertrunken, nachdem sie gezwungen waren, durch das Meer zu fliehen.

Diese grausame und unmenschliche Szene hätte niemals stattgefunden, wenn das Weltgewissen existiert hätte. Das Weltgewissen scheint gestorben zu sein. Alle Bedeutungen der menschlichen Moral sind auch gestorben. Durch den Tod des Weltgewissens haben die Stimmen der Gerechtigkeit, der Freiheit und der Menschenrechte völlig geschwiegen. Alle internationalen Konventionen, die sich zum Schutz der Menschenrechte und des Friedens der Völker sowie des Rechtes der Völker, in ihrer Heimat zu leben, verpflichtet haben, stehen nur auf dem Papier und wurden zur Lüge, die die Preise der Tinte, mit der sie geschrieben wurde, nicht verdient.

Die bloßen Verurteilungen haben keinen Sinn mehr hinsichtlich des Völkermordes, der unverschämt gegen die Rohingya-Muslime begangen wird und der uns an den Stil der wilden Tiere in den Wäldern erinnert. Die zurückhaltenden Appelle, die von internationalen und menschlichen Organisationen abgehalten wurden, um muslimische Bürger vor der Aggression der burmesischen Armee und den Behörden in Myanmar zu retten, sind eine Art Unfug und Zeitvergeudung geworden. Wir sind uns sicher, dass diese internationalen Organisationen eine andere starke und schnelle Stellung genommen hätten, wenn die Opfer Juden, Christen, Buddhisten oder Anhänger irgendeiner anderen Religion als des Islam wären.

In Zusammenarbeit mit dem Weisenrat der Muslime bemühte sich Al-Azhar darum, die gegensätzlichen Parteien zusammenzubringen und ihre Konfliktären Ansichten über Rakhine zu versöhnen. Anfang dieses Jahres nahm Al-Azhar eine Reihe von jungen Führern, die alle Religionen und Ethnien in Myanmar vertreten., darunter Mönche und Geistliche, in Kairo auf. Das stellt den ersten Schritt dar, um diese Frage auf den Weg des Friedens zu stellen. Einige religiösen Führer in Myanmar haben diese Bemühungen nicht berücksichtigt, und ihr Gewissen hat ihnen zugelassen, sich mit extremistischen Elementen in der bewaffneten Staatsarmee zu verbünden, um Völkermord und ethnische Säuberung gegen muslimische Bürger in brutaler und unmenschlicher Weise durchzuführen. Diese Tat, die alle Religionen ablehnen, wird der Geschichte von Myanmar eine Schande bringen, die nicht mit der Zeit gelöscht wird.

Ausgehend von der religiösen und menschlichen Verantwortung der Al-Azhar und seiner Verpflichtung zu seiner universellen Botschaft kann sie diesen unmenschlichen Verletzungen nicht machtlos gegenüberstehen. Al-Azhar wird menschliche Bewegungen auf arabischer, islamischer und internationaler Ebene führen, um diese Massaker gegen die muslimischen Bürger in Myanmar zu stoppen. Al-Azhar fordert alle internationalen Gremien und Organisationen sowie Menschenrechtsvereine auf der ganzen Welt auf, ihre Pflicht zu übernehmen und alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um diese schrecklichen Verbrechen zu untersuchen, ihre Täter zu verfolgen und sie vor internationalem Gerichtshof als Kriegsverbrecher für ihre brutalen Gräueltaten zu bringen.

Alle sollten wissen, dass solche Verbrechen den stärksten Grund bilden, der terroristische Verbrechen fördert, unter denen die ganze Menschheit leidet.

Hier aus Ägypten, also dem Herzen des Arabertums und des Islam, und aus Al-Azhar geben wir einen menschlichen Schrei, der die Arabische Liga, die Organisation der islamischen Zusammenarbeit, die Europäische Union und die Vereinten Nationen, insbesondere den Sicherheitsrat, fordert, sofortige Maßnahmen zu ergreifen. Die Entscheidungsträger in den arabischen und muslimischen Ländern sollen ihr Äußerstes am politischen und wirtschaftlichen Druck tun, die Regierung von Myanmar wieder zur Besinnung zu bringen und die Politik der rassischen und religiösen Diskriminierung gegen die Bürger zu stoppen.

Al-Azhar vergisst nicht, sein Bedauern über die widersprüchliche Position desjenigen auszudrücken, der den Friedensnobelpreis in einer Hand trägt und der mit der anderen Hand alle Verbrechen segnet, die den Frieden in den Wind stellen und ihn zu einem bloßen bedeutungslosen Ausdruck machen.

Abschließend sagen wir zu unseren Glaubensbrüdern in Burma: Seid standhaft gegen diese brutale Aggression! Wir stehen an eurer Seite und werden euch nicht im Stich lassen. Allah wird euch bestimmt helfen. Ihr sollt wissen, dass Allah das Tun der Unheilstifter nicht als gut gelten lässt. „Und diejenigen, die Unrecht tun, werden erfahren, was für eine Rückkehr sie haben werden.“ (Sure 26:227)

Was-Salaamu alaikum warahmatulluahiwabarakatuh!

 

17. Dhul Hidschah 1438 n.H/ 8. September 2017

Prof. Dr. Ahmad At-Tayyeb

Großscheich der Al-Azhar

 

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