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Große Kanzel für Verbreitung der ausgegelichenen Positionen der Al- Azhar

أقسم بالله العظيم أن أكون مخلصًا لديني ولمصر وللأزهر الشريف, وأن أراقب الله في أداء مهمتى بالمركز, مسخرًا علمي وخبرتى لنشر الدعوة الإسلامية, وأن أكون ملازمًا لوسطية الأزهر الشريف, ومحافظًا على قيمه وتقاليده, وأن أؤدي عملي بالأمانة والإخلاص, وأن ألتزم بما ورد في ميثاق العمل بالمركز, والله على ما أقول شهيد.

Die Islamische Konzeption des Krieges
Anonym

Die Islamische Konzeption des Krieges

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen
Vorwort
Alles Lob gebührt Allah! Segen und Frieden seien mit unserem Propheten Muḥammad, der Barmherzigkeit Allahs für die Weltenbewohner ist, und mit seiner Familie, Gefährten und denjenigen, die ihm folgen! Nun zum Thema:
Es ist schwer, ja sogar unmöglich, dass wir in diesen begrenzten wenigen Zeilen einen der Genies des Islam unserer heutigen Zeit, wie unseren Imam Muḥammad Abū Zahra (Allah erbarme Sich seiner!) vorstellen. Er ist derjenige, der in den Horizonten der islamischen Kultur schwebte, sich in diese vertiefte und deren Geheimnisse enthüllte, sodass er zu einem führenden Imam in den Künsten der islamischen Kultur und deren geistigen, vom Koran und der Sunna überlieferten Disziplinen wurde. Aus diesem Grunde war er unter seinen zeitgenössischen Gelehrten, seinen Schülern und Anhängern, sehr berühmt.
Der gelehrte Scheich Abū Zahra (Allah erbarme Sich seiner!) gilt als eine maßgebende Autorität auf den Gebieten des Islamischen Rechts (Fiqh), der Gesetzgebung, der Verteidigung der islamischen Scharia und ihres Vergleichs mit modernen Gesetzen. Er war ein prominenter angesehener Professor für die Grundlagen des Fiqh, Biographie des Propheten Muḥammad, vergleichende Religionswissenschaft und für Dialektik. Außerdem war er ein hervorragender Historiker für alte Religionen und moderne dogmatische Strömungen. Er verfasste eine hervorragende Reihe über die Biographien der verschiedenen Imame des Fiqh zu verschiedenen Zeiten des Islam, wie zum Beispiel über die vier Imame Abū Ḥanīfa, Mālik, Aš-Šāfiʿī und Ibn Ḥanbal sowie über andere Gelehrte wie Ibn Ḥazm, Imam Aṣ-Ṣādiq, Imam Zayd, Ibn Taimiyya und andere.
Ich habe mich darüber gefreut, sogar beehrt gefühlt, in meinem akademischen Leben an der Al-Azhar bei diesem würdigen Imam zwei Studienjahre lang studieren zu dürfen. Währenddessen unterrichtete er uns sowohl das Fach „Das Personenstandsrecht“ bzw. Fiqh der Ehe und Scheidung, des Stillens, der Abstammung, Erbschaft und Vermächtnisses als auch das Fach „Die Grundlagen des Fiqh“. Auf das Buch über das Personenstandsrecht greife ich bis heute zurück, wenn es nötig ist, eine der Fragen des Personenstandsrechts auf dem Gebiet des Figh kennen zu lernen. In diesem Buch finde ich immer, was mir zu einer einfachen und vertieften Antwort verhilft.
Ich erinnere mich, dass der Scheich Abū Zahra ein ehrwürdiges Aussehen, eine elegante Gestalt und ein erleuchtetes Gesicht besaß. Er flößte uns ein Gemisch ein aus den Gefühlen der Ehrfurcht, der Liebe und der uneingeschränkten Bewunderung für seine wissenschaftliche Brillanz und seine Expertise in den Wissenschaften des islamischen Erbes, sowie in seinem Vermögen zum aktuellen Iğtihad und zur Beherrschung von mehreren wissenschaftlichen Disziplinen. Er erinnerte uns immer an unsere enzyklopädischen Größen wie Ibn Sīna (Avicenna), al-Ġazālī und Ibn Ḫaldūn.
Wenn wir ihm Fragen stellten, sollten wir erst über seine Antwort gut nachdenken. Er war also über die Fragen äußert zornig, die die Angeber unter den Studierenden stellten. Durch seine tödliche Verspottung versetzte er sie in ihre verdiente Lage. Wir haben von ihm gelernt, angemessen zu überlegen und nachzudenken, bevor wir Fragen stellen, und dass die sorgfältige Lektüre und aufmerksames Zuhören einem Strebenden nach Wissen viele Folgen unbekümmerter Fragen ersparen.
Imam Abū Zahra zeichnete sich durch eine ungewöhnliche Fähigkeit zur Angleichung der Rechtsbestimmungen der islamischen Scharia an die aktuellen Ereignisse aus. Er war ein gutes Vorbild für einen Imam, dessen geistige Aktivität bei den Grenzen des Verstehens der Texte und deren Unterrichten nicht haltmacht. Vielmehr ging er mit den Texten durch präzise Perspektiven um, die aus diesen Texten neue Möglichkeiten und Alternativen herausbrachten, die für die Anwendung auf die Variablen der Zeit und des Ortes geeignet sind.
Scheich Abū Zahra stellte einige selbstständige wissenschaftliche Betrachtungen an, die viele Gelehrte, die nach ihm kamen und über ihn schrieben, nicht entdeckten.
Das vorliegende Buch behandelt das Thema „Die Konzeption des Krieges im Islam“. Wir bieten es den nicht-muslimischen Lesern als ein klares Beispiel an, das die Fähigkeit dieses prominenten Gelehrten zur Feststellung des zentralen Prinzips der „Barmherzigkeit“ in den Rechtsbestimmungen des Islam, sogar beim Krieg gegen die Feinde, zeigt. Der gerechte Leser dieses vorliegenden Buches erfasst, dass der Islam den Muslimen erlaubt, ihre Waffen nur im Falle der Selbstverteidigung zu tragen, und dass der Islam - wie über ihn unrecht und falsch allgemein verbreitet ist - weder eine Religion des Schwertes noch die des Tötens ist, und dass der Krieg im Islam die Moral der Barmherzigkeit und der Milde gegenüber den Menschen in einer Weise besitzt, die ein anderes System früher oder heute nicht kennt. Ebenso erfasst der Leser, dass der Krieg im Islam nicht als ein Mittel zur Expansion, zur Vorherrschaft oder zur Hegemonie geführt, sondern vielmehr als eine Notwendigkeit, eine Ausnahme und einen Einsatz um Allahs willen, um das Recht auf das Leben und auf die Religionsfreiheit der Muslime und der Nicht-Muslime zu sichern.
Das vorliegende Buch enthält noch andere Fragen und mehrere Einwände, die die der Gelehrte Abū Zahra, den der islamische Osten verloren hat, widerlegt und zerstreut. Mit seinem Tod verlor der islamische Osten auch einen Leuchtturm, der sich auf die Toleranz dieser islamischen Religion, ihrer Erleichterung und Barmherzigkeit für alle Menschen so lang konzentriert hat.
Möge Allah Sich unseres großen Scheichs erbarmen und möge der freundliche Leser Allah danken, das richtige Wissen zu erhalten, das Recht bei den Gelehrten zu suchen, die Allahs Botschaften übermitteln, Ihn fürchten und niemanden fürchten außer Allah.

Scheichtum der Al-Azhar
24.04.1438 H. / 22.01.2017
Großscheich der Al-Azhar
Aḥmad Aṭ-Ṭayyeb


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