Spracherwerb in der deutschen Integrationsförderung

  • | Wednesday, 24 April, 2019
Spracherwerb in der deutschen Integrationsförderung

     Bei der Flüchtlingskrise ab 2015 hat Deutschland den größten Teil der Flüchtlinge in  Europa aufgenommen, indem im Jahr 2015 etwa mehr als eine Million Asylsuchende in Deutschland registriert wurden, deren große Anzahl aus islamischen Ländern kam. Solche Situation hat heftige Debatten auf unterschiedlichen Ebenen in Deutschland ausgelöst. An der Spitze solcher Debatten kommt die erneute Frage der Integration welcher Flüchtlinge in die deutsche Gesellschaft. Was der Frage der Integration mehr Bedeutung in diesem Kontext verleiht, ist der unterschiedliche Kulturkreis der allermeisten Flüchtlinge.
So gibt die deutsche Regierung besonders nach dem Beginn der Flüchtlingskrise vieler Mühe darum, dass die Flüchtlinge vom ersten Tag an die Möglichkeit bekommen, Deutsch durch die staatlich geförderten Integrationskurse zu lernen. Zu erwähnen ist es, dass solche Integrationskurse in Reaktion auf das am 1. Januar 2005 in Kraft getretene Deutsche Zuwanderungsgesetz eingeführt wurden.
In diesen öffentlichen Integrationsdebatten, die regelmäßig die deutsche Gesellschaft erregen, nimmt der Ansatz  „Sprache ist der Schlüssel zur Integration“ zentrale Stelle.   Denn die Sprache ist das wichtigste Mittel der Kommunikation und der Verständigung der Menschen. Sie umfasst nicht nur Wörter und Sätze sondern sie spiegelt vor allem Gedankengut und Kultur unterschiedlicher Nationen und Völker wider.
Daher soll das Beherrschen der deutschen Sprache eine wichtigere Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Integration auf unterschiedlichen Gebieten sein; also erfolgreiche Integration in das Bildungs- und Ausbildungssystem sowie in den Arbeitsmarkt, und in die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Zudem bedeutet das Erlernen der deutschen Sprache eine langfristige Bindung an Deutschland und sein System im Allgemeinen. Auf der anderen Seite steht bei dem Verzichten auf Erlernen der deutschen Sprache die Gefahr der Isolierung von der Gesellschaft. Diese Isolierung kann Parallelgesellschaften schaffen, die viele gegenseitige Probleme erbringen können.
Das Erlernen der deutschen Sprache als Teil der Integrationsförderung hat eine besondere Wichtigkeit für die in Deutschland lebenden Muslime wegen der ununterbrochenen Bindung zwischen dem Islam und dem Arabischen, in dem man den Koran rezitieren,  die gottesdienstlichen Handlungen verrichten und das islamische Gedankengut im Allgemeinen lesen kann. In diesem Zusammenhang wurden Islamunterrichte in mehreren Bundesländern sowie Institute für islamische Theologie mindestens an sechs deutschen Universitäten bundesweit bis jetzt eingeführt, um den Islam in Deutsch zu unterrichten und Islamlehrer und Prediger auszubilden, die sich mit der deutschen Sprache und Kultur auskennen.
In diesem Rahmen dürfen Geistliche, vor allem Imame, nach Plänen des Bundesinnenministeriums künftig nur mit ausreichenden Deutschkenntnissen in der Bundesrepublik tätig sein. Eine Sprecherin des Ministeriums sagte am Montag, 4-3-2019, in Berlin, man plane eine Änderung des Aufenthaltsgesetzes und der Beschäftigungsverordnung, um dies zur Einreisevoraussetzung zu machen. Die Beratung über die genauen Details der Regelung sei noch nicht abgeschlossen. Auch Rot-Grün in Hamburg will Sprachtests für Imame einführen. „Für eine gelungene Integration von Einwanderern ist es wichtig, dass sich Religionsgelehrte aus dem Ausland auch mit der Sprache und der Lebenswirklichkeit in Deutschland vertraut machen.“ Sagte der Integrationsexperte der SPD-Fraktion, Kazim Abaci, der Deutschen Presse-Agentur.
Diese Pläne zeigen, dass die Religionen einen Beitrag zur Förderung der Integration leisten sollen. Darüber hinaus kommt es, dass die Imame und Prediger über guten Rang unter den im Westen, also Deutschland, lebenden Muslimen verfügen. Dieser Rang erlaubte den Imamen wichtige -positiv/negative- Rolle bei der Integrationsförderung zu spielen. Dass die Imame das Deutsche weder beherrschen noch mit der deutschen Kultur und Mentalität vertraut sind, soll nicht nur die Integration negativ beeinflussen sondern auch Hindernis gegen die  Förderung der Integration bilden. Auch die deutsche Regierung will  dadurch das Entstehen von Parallelgesellschaften in den Moscheen verhindern.    
Es ist aber in diesem Zusammenhang zu bestätigen, dass die Integration nicht als individuelle Aufgabe für die Muslime sondern als gemeinsame Aufgabe zu betrachten ist, die sich die Muslime, die deutsche Gesellschaft und die Regierung zu teilen. Wichtig dabei ist es, dass die Integration muslimischer Einwanderer in Deutschland -nach deutschen Untersuchungsergebnissen- deutliche Fortschritte erringt.
In dieser Hinsicht hat die Al-Azhar-Universität die enorme Bedeutung des Erlernens der Fremdsprachen für die Imame und die Religionsgelehrten früher erfasst und deshalb  Abteilung für islamische Studien in Fremdsprachen, darunter die deutsche Sprache, seit Jahrzehnten errichtet. Dort absolvieren Religionsgelehrte und Imame, die mit den islamischen Studien in Fremdsprachen nach der gemäßigten Methode von Al-Azhar vertraut sind und viele davon nehmen zurzeit an der Ausbildung der Muslime im Ausland und auch in Deutschland teil. Des Weiteren hat Al-Azhar mehrmals den deutschen Behörden und Verantwortlichen angeboten, die in Deutschland tätigen Imame und Religionslehrer auszubilden.  
Anschließend ist hervorzuheben, dass der Großimam der Al-Azhar mehrmals die im Westen lebenden Muslime aufgefordert hat, sich in deren Gesellschaft positiv zu integrieren. Und das Erlernen der deutschen Sprache soll zweifelsohne diese „positive Integration“ fördern.

 

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