Der Schutz des Intellekts vor Extremismus

  • | Monday, 24 June, 2019
Der Schutz des Intellekts vor Extremismus

     Es besteht keinen Zweifel daran, dass die Jugend von heute in den meisten Regionen der Welt, insbesondere in muslimischen Ländern, eine Reihe von Änderungen und Herausforderungen konfrontiert. Diese Änderungen und Herausforderungen ergeben sich aus den technologischen Entwicklungen und der Verbreitung offener Kommunikationsmitteln und Kommunikationsnetze, die die Welt zu einem elektronischen Dorf gemacht haben. Darüber hinaus spielen die neu erschienenen extremistischen Gruppen, die einen religiösen oder ethnischen Charakter haben, dabei eine wichtige Rolle.

Die islamische Scharia kümmert sich um die Bewahrung bzw. Versicherung des geistigen Denkens und wendet sich vor allem mit schönster Rede an die Jugendlichen, damit sie die Anweisungen nicht ablehnen. Der Islam ermahnte sie in vielfältigen Methoden. In einigen Situationen benutzt die Scharia keine Belehrung und keine direkte Befehle. Beispielsweise fragte Abu Musa – ein Prophetengefährte- den Propheten: "O Gesandter Allahs!" Wer lebt den Islam am besten?“ Er antwortete: „Derjenige, vor dessen Zunge und Hand die Muslime sicher sind.“

Die wirkliche Gefahr besteht nicht in der Existenz einiger Personen mit extremistischer Ideologie, weil es kaum Gesellschaft oder Religion gibt, in der diese Personen tatsächlich nicht existieren. Die wirkliche Gefahr besteht in der Verbreitung der Ideologie des Extremismus, der Zunahme der Rekrutierungsanteile, der Verankerung dieser Ideologie in der Gesellschaft und dem Versuch sie mit Gewalt durchzusetzen.

Die Versicherung des geistigen Denkens ist ein Teil des öffentlichen Sicherungssystems in der Gesellschaft und gilt als Eckpfeiler für Stabilität. Wir sind uns darüber einig, dass die Versicherung des geistigen Denkens in der heutigen Zeit zu den wichtigsten und schwersten Sicherheitsarten gehört. Der Grund dafür liegt darin, dass die Bekämpfung des Extremismus auf die intellektuelle Ebene schwierig ist, weil er in verschiedenen Erscheinungsformen auftritt und sich über weite Gebiete ausdehnt. Die Gefahr des intellektuellen Extremismus wird doch stärker, wenn es sich unter den Jugendlichen durch die unscheinbaren Methoden, die den negativen Akt legitimieren, verbreitet. Daher legen viele  einen großen Wert auf die Rolle, die intellektuelle, pädagogische und religiöse Einrichtungen, wie Moscheen, Schulen und Universitäten, beim Kampf gegen extremistische Ideologie spielen, sowie auf die zentrale Rolle der Familie. Infolgedessen spürt man die Wichtigkeit der Versicherung des geistigen Denkens und begreift man, inwieweit sie für die Gesellschaften und deren Mitglieder wichtig sind, um die Gesellschaften vor der Kriminalität und den Abweichungen zu schützen.

Die Wurzeln des intellektuellen Extremismus gehen eigentlich auf die Vergangenheit zurück, aber seine Gefahr ist heute noch tiefer und beeinflussender. Er verursacht regionale, internationale sowie interne und externe Spannungen, weil er fast universal wird und sich nicht auf bestimmte Länder, Religionen, Nationen, Sprachen, Kulturen, Identitäten beschränkt. Verschiedene Versionen von Extremismus gibt es ja doch, aber als Gemeinsamkeit unter ihnen gelten die Verteufelung des Anderen und Ablehnung der Vielfalt. Alle Versionen vom Extremismus  streben ebenso danach, ihre Meinungen mit Gewalt durchzusetzen.

Der Extremismus existiert im Laufe der verschiedenen Zeiten. Im Gegensatz dazu stehen die Mäßigkeit und die menschlichen Gemeinsamkeiten unter den Völkern, Nationen, Religionen und verschiedenen Sprachen

Wenn der Intellekt gegen den Extremismus nicht versichert wäre, wird die Lage aus dem einen oder anderen Grund umgewandelt. Doch kann das zum intellektuellen Terrorismus führen, der meines Erachtens eine der gefährlichsten Arten von Terrorismus ist. Der Grund liegt darin: Wenn ein Mensch von einer terroristischen Idee überzeugt ist, verbindet sich diese Idee mit seinem Glauben und es wird schwer sie zu entwurzeln. Solche Ideen können ihm dazu führen, sich selbst zu opfern.

Takfir-Ideologien vergiften die Verstanden einiger Jugendlichen. Das macht das Leben in vielen Ländern neben der zahlreichen Herausforderungen und Schwierigkeiten noch schwerer und gefährlicher. Weil diese Ideologie sich in die Verbreitung des Schreckens und der Panik unter den Menschen, in Explosionen, Sprenggürtel und Massengräber und in die Ausschreitung und Hasspropaganda repräsentiert. Erstaunlicherweise taucht der Ausdruck „Allahu Akbar“ als Motto und Parole für die Extremisten auf.

Obwohl die Extremisten sich einander persönlich nicht kennen, gibt es doch Verbindungen und Gemeinsamkeiten unter ihnen, die sich an Fanatismus und Extremismus hängen und sie alle in Kontakt miteinander bringen. Die moderne Technologie, Kommunikationsrevolution und der digitale Aufschwung stellten einerseits einfache Kommunikationsmittel unter den Terroristen zur Verfügung. Andererseits brachte es einen Nährboden für Terrorismus hervor.

Gleichzeitig half es dabei, Umgebungen zu schaffen, die bereit oder empfänglich für Extremismus sind. Dies sind notwendige Umgebungen, in denen Terroristen navigieren und zu ihnen ziehen können, wenn sie in anderen Orten unter Druck gesetzt werden. So entsteht ein Verhältnis zwischen dem Ort, wo das Virus des Extremismus entsteht, und dem Ort, wohin das Virus einzieht.

 Wir mögen uns fragen: Was verbindet einen Terroristen in Paris, in London, in Brüssel und in Madrid mit anderen Terroristen in Bagdad, Damaskus, Kairo, Beirut, Mogadischu, Tripolis, Rabat, Tunesien, Tschad, Niger oder anderen Städten, Regionen und Ländern? Die Religion wird zu politischen Zwecken missbraucht. Sie stellt eine heilige Autorität für Terroristen dar, auf die sie sich stützen, um ihre politischen Projekte zu rechtfertigen und andere Menschen unter religiösen oder konfessionellen Titeln manipulieren zu können, bis sie von den extremistischen Gedanken gefesselt sind und sich folglich radikalisieren.

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