Der Großscheich von Al-Azhar zu dem französischen Außenminister...

  • | Sunday, 15 November, 2020
Der Großscheich von Al-Azhar zu dem französischen Außenminister...

Der Großscheich von Al-Azhar zu dem französischen Außenminister:
- Wenn es darum geht, den Islam und den Propheten Muhammad zu beleidigen, kann ich nicht diplomatisch sprechen.
- Die Islambeleidigung schadet Frankreich und baut eine Hassmauer zwischen ihm und den arabischen und islamischen Völkern auf.
- Ich fordere Frankreich und alle Länder auf, Verletzung der Gefühle von Muslimen wegen einer beleidigenden Aussage nicht zu riskieren.
- Terrorismus ist eine internationale Erfindung und eine Leihwaffe, mit der Staaten spielen. Und die Opfer hier sind vor allem Muslime und Araber.
Am Sonntag, den 8. Nov. 2020, empfing der Großimam, Prof. Dr. Ahmed At-Tayeb, Scheich von Al-Azhar, den französischen Minister für Europa und auswärtige Angelegenheiten, Jean-Yves Le Drian, und seine begleitende Delegation im Scheichtum von Al-Azhar.
Der Großimam erklärte während des Treffens, dass alle Muslime, Regierungen und Völker, den unter dem Deckmantel des Islam verübten Terrorismus ablehnen, und dass der Islam, sein Prophet und die Muslime unschuldig am Terrorismus sind. „Ich sagte dies im Herzen Europas, in London, Paris, Genf, Rom,  den Vereinten Nationen, in Asien und überall. Terroristen sind Kriminellen Mörder, und für deren Straftaten sind wir unverantwortlich. Wir sagen das nicht als Entschuldigung für den Islam, weil der Islam weder daran schuldig noch für die Verbrechen anderer verantwortlich ist. Ich, als Scheich von Al-Azhar, platzierte Blumen auf dem Bataclan-Platz, lehnte den Terrorismus ab und drückte den Opfern des Terrorismus unser Beileid aus.“ erwähnte der Großimam.
Seine Eminenz betonte auch, dass es notwendig ist, dass sich die Verantwortlichen in Europa überzeugen, dass dieser Terrorismus weder den Islam noch Muslime repräsentiert und dass die Muslime die ersten Opfer des Terrorismus sind und dass die islamischen Länder und deren Wirtschaft davon betroffen ist. Seine Eminenz unterstrich, dass dieser Terrorismus unter Anhängern jeder Religion existiert und wenn wir also sagen, dass das Christentum für die Terroranschläge in Neuseeland nicht verantwortlich sei, müssen wir  dann zugeben, dass der Islam auch nicht dafür verantwortlich sei, wenn einige Anhänger des Islam in seinem Namen töten. „Ich kann auf keinem Fall akzeptieren, , den Islam des Terrorismus zu beschuldigen.“ so der Großimam. 
Seine Eminenz fügte hinzu, „Ich folgte dem Statement des französischen Außenministers während der Krise, das unsere Anerkennung und Bewunderung gewann, da der Minister mit dieser Krise rational und mit Bedacht umgeht.“
Der Scheich von Al-Azhar erklärte ferner, dass er nicht diplomatisch sprechen kann, wenn man den Islam und seinen Propheten beleidigt, und weist darauf hin, dass er immer der Erste sein wird, der gegen jegliche Beleidigung für den Islam und seines Propheten protestiert. „Ich bewundere mich, wenn ich solche beleidigenden Aussagen hören, weil diese Aussagen Frankreich in erster Linie beleidigen und eine Mauer des Hasses zwischen Frankreich und arabischen und islamischen Völker bilden. Diese Aussagen werden außerdem von den Extremisten ausgenutzt, um ihre terroristischen Straftaten zu rechtfertigen, was den Verantwortlichen einen Teil der Mitverantwortung zu tragen lassen, da die Verantwortung der Regierungen darin besteht, die Verbrechen zu verhindern, bevor sie geschehen.“ ergänzte der Großscheich.
 Der Scheich sagte weiter, „wenn eine Zeitung etwa zwei Milliarden Muslime und deren Heiligkeiten beleidigt, ist dies keine Meinungsfreiheit. Dies ist vielmehr ein Verbrechen, das die Gefühle der Muslime verletzt sowie den Interessen von Frankreich selbst in arabischen und islamischen Ländern schadet.“
Der Großimam fuhr fort, dass er mit breiter Brust ist, um über alles zu sprechen, aber die Beleidigung des Propheten Muhammad ist völlig inakzeptabel. „Und wenn Sie die Beleidigung unseres Propheten als Meinungsfreiheit betrachten, lehnen wir dieses Verhalten in Form und Sache ab.“ sprach der Großimam.
Dann fügte er hinzu, „Wir werden diejenigen, die unseren Propheten beleidigen, vor internationalen Gerichten strafrechtlich verfolgen und wir sind vollbereit unser ganzes Leben dafür zu verbringen, den Propheten Muhammad, der als Gnade für alle Menschen gekommen ist, zu verteidigen. Ich rufe die Staaten auf, die sich für die Rechte und Freiheiten der Menschen einsetzen,  konkrete Schritte zu unternehmen, um jegliche Aussagen zu stoppen, die Terrorismus mit dem Islam unter Verwendung verschiedener Begriffe wie z. B. Islamismus verbinden, denn dies verletzt die Gefühle der Muslime. Und es ist nicht ratsam,  die Gefühle von Millionen von Menschen für ein beleidigendes Papier zu  riskieren.“
Der Großimam wies darauf hin, dass der Terrorismus eine internationale Erfindung ist und dass die arabische Welt das Theater ist, auf dem die Verbrechen des Terrorismus verübt werden. „Ich persönlich bin überrascht über die Unfähigkeit dieser modernen Welt, die sich des großen Fortschrittes und  der starken Macht rühmt, diese Terroristen zu verfolgen. Wenn es einen ernsthaften Wille gegeben hätte, den Terrorismus zu beseitigen, dann hätte man ihn beseitigt. Wir sagen zu allen, dass wir kooperationsbereit bei der Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus sind und dass wir dabei keine Mühen scheuen.” fügte der Großimam hinzu.
Der Scheich von Al-Azhar brachte zum Ausdruck die Bereitschaft der Al-Azhar, mit Frankreich und auf Kosten der Al-Azhar zusammenzuarbeiten, um falsche Vorstellungen über den Islam zu berechtigen und extremistische und radikale Ideologie innerhalb Frankreichs zu bekämpfen, ohne dafür Lob oder Dank zu erwarten, denn wir, erklärte der Großscheich, „arbeiten für den Frieden, der die Botschaft des Islam zeigt. Wir sind auch bereit, eine besondere Plattform auf Französisch für den Dialog und die Verbreitung von Mäßigung und Kooperation zu bieten, wie wir mit dem Vatikan, dem Weltkirchenrat und großen religiösen Institutionen auf der ganzen Welt zusammengearbeitet haben. Das Dokument der menschlichen Brüderlichkeit war der beste Beweis für den Erfolg dieser Zusammenarbeit; und wenn die Verantwortlichen es mit Sorgfalt lesen und sich danach verhalten würden, dann könnte die Welt ihre Probleme vermeiden.“
 

Print
Categories: Nachrichten
Tags:
Rate this article:
No rating

Please login or register to post comments.